Das Zeltdach – exklusiv und sehr gefragt

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Einfamilienhaus mit Zeltdach und grossem Garten | VELUX Magazin
Sie sind mitten in der Bauplanungsphase für Ihr Eigenheim und denken über ein Zeltdach nach? Gute Überlegung! Ein Zeltdach ist ein Dach, dass vor allem optisch sehr ansprechend ist. Die charmante und mediterran anmutende Dachform ist eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Dachvarianten. Alles, was Sie über das Zeltdach wissen müssen, erfahren Sie in unserem Zeltdach-Ratgeber.

Technische Daten

Zeltdächer haben – wie der Name bereits vermuten lässt – die Form eines Zeltes. Sie bestehen in der Regel aus vier geschrägten Dachflächen, die sich zu einer Spitze im Firstpunkt verjüngen. Die Dachart wird deshalb auch als Pyramidendach bezeichnet. Besonders häufig kommt die Dachform auf Kirchtürmen vor und ist in der Mittelmeerregion weit verbreitet. Hierzulande sind Zeltdächer bei Eigenheimen allerdings weniger bekannt, weshalb sie besonders ins Auge fallen. Besonders die Exklusivität und Symmetrie des Zeltdachs begeistern viele Bewohner und Bauherren.

Zeltdächer eignen sich für Häuser mit quadratischem Grundriss besonders gut.

Beim Zeltdach die Neigung berücksichtigen

In der Regel haben Zeltdächer eine Neigung von 20 bis 30 Prozent. Möchten Sie den Bereich direkt unter dem Dach als effektiven Wohnraum nutzen, sollten Sie darauf achten, dass der Neigungswinkel bei etwa 35 Grad oder höher liegt. Bedenken Sie auch, dass Ihr Zeltdach steil genug sein muss, damit Regenwasser ungehindert abfliessen kann. Zudem muss das Zeltdach so konstruiert sein, dass es Schneelasten problemlos tragen kann.
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Zeltdach: Aufbau und Konstruktion

Zeltdächer eignen sich vor allem für Häuser mit quadratischem Grundriss. Allzu verwinkelte oder langgezogene rechteckige Grundrisse sind für ein Zeltdach nicht zu empfehlen, da die Kosten für die riesige Gesamtdachfläche enorm wären – hier empfehlen sich eher andere Dachformen.

Der Zeltdach Aufbau ist recht komplex. Die Mitte des Dachs bildet den Firstpunkt, an welchem die Dachflächen in einer Spitze zusammenlaufen. Die Dachlast wird nach unten hin in Richtung der Traufen grösser und verteilt sich dort automatisch auf die darunterliegenden Massivbauteile wie Decke oder Aussenwände. Dies macht das Zeltdach zu einem optisch besonders „leichten“ Dach.

Die Dachschrägen werden mit Sparren stabilisiert, hinter denen die Aufdachdämmung liegt. Über dieser befindet sich die Dachlattung. Im äusseren Bereich liegt die Eindeckung des Dachs auf. Manchmal wird der Firstpunkt mit einem senkrecht verlaufenden Mast zusätzlich verstärkt. Dies bietet sich vor allem bei steileren Dachneigungen an.

Als Eindeckung eignen sich klassische Ziegel. Sie sind besonders witterungsbeständig, langlebig und leicht. Aber auch Schiefer ist eine gute Alternative, da er eine besonders lange Lebensdauer hat. Etwas ungewöhnlicher ist die Dacheindeckung mit Kupfer. Die Kupfereindeckung ist schnell und einfach verlegt und erfordert kaum Wartung. Ob ihr Zeltdach die Neigung hat, welche die jeweilige Eindeckung erfordert, sehen sie hier:

  • Neigung unter 15°: Kies oder Begrünung
  • Neigung ab 15°: Betondachstein oder Ziegel
  • Neigung ab 15° bis 20°: Schindeln oder Schiefer

Als Eindeckung empfehlen sich klassische, witterungsbeständige und langlebige Ziegel.

In diesen Regionen ist das Zeltdach besonders verbreitet

Das Zeltdach ist vor allem im südeuropäischen Raum verbreitet. So prägt diese Dachform das Landschaftsbild des Mittelmeerraums insbesondere der Toskana. Die Symmetrie dieser speziellen Dachform wirkt auf den Betrachter unaufgeregt und behaglich. Hierzulande ist das Zeltdach noch eine Rarität, die vorrangig Stadtvillen und schicken Einfamilienhäusern vorbehalten ist.

Optisches Highlight

Das Zeltdach lässt sich bezüglich Neigung und architektonischer Besonderheiten Ihren persönlichen Wünschen anpassen. So können Sie die Farbe der Ziegel oder andere Sonderwünsche, wie eine Gaube oder einen Dachbalkon, ebenfalls berücksichtigen. Besonders ansprechend sind Zeltdächer mit einem Dachüberhang. Dieser schützt einen Teil der Fassade und kann auch für den Eingangsbereich oder die Terrasse eine gute Lösung sein.

Vor- und Nachteile der Zeltdachform

Zeltdächer werden immer beliebter und erfreuen sich auch hierzulande wachsender Nachfrage. Welche Vor- und Nachteile ein Zeltdach für Eigenheimbesitzer hat, haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.

Vorteile:

  • Helle Räume: Sie wünschen lichtdurchflutete Räume? Bei einem Zeltdach lassen sich in jeder Etage Fenster einbauen, die Tageslicht in die Zimmer bringen und für ein gesundes Raumklima sorgen.
  • Beste Voraussetzung für Schall-, Kälte- und Wärmedämmung: Ein Zeltdach ist ebenfalls für Sie geeignet, wenn Sie ein gut isoliertes Haus wünschen, da sich die Dämmung einfach installieren lässt.
  • Ein optischer Hingucker: Zeltdächer sind exklusiv und optisch ansprechend. Da sie hierzulande nicht sehr verbreitet sind, haben Sie mit einem Zeltdach etwas ganz Aussergewöhnliches.

Nachteile:

  • Hohe Kosten für die Dachkonstruktion: Flache Zeltdächer erfordern einen regensicheren und optimal tragenden Unterbau, der recht kostspielig ist. Im Vergleich ist ein Satteldach oder ein Pultdach günstiger.
  • Keine Wohnraumnutzung bei zu flacher Dachneigung: Ein Zeltdach ist in seiner Konstruktion eher flach, weshalb der Raum unter dem Dach oft nicht als vollwertiger Wohnraum genutzt werden kann.
  • Installation einer Solaranlage nur bedingt möglich: Ein zu steiles Dach eignet sich für die Installation von Solarmodulen nicht. Ihr Zeltdach sollte hierfür eine Neigung von maximal 30 Grad aufweisen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Zeltdach

Ist ein Zeltdach ein Walmdach?

Jein, das Zeltdach ist eine Walmdach-Sonderform. Walmdächer verfügen immer über einen Dachfirst. Beim Zeltdach laufen die Dachflächen an einem Punkt zusammen, somit ist kein Dachfirst vorhanden.

Ist ein Zeltdach ein Pyramidendach?

Zeltdächer mit vier Dachflächen werden auch als Pyramidendach bezeichnet.

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