Satteldach Neigung und Aufbau
Ein Grossteil der Häuser in der Schweiz ist mit einem Satteldach bebaut – es ist das Dach, das Kinder in der Regel darstellen, wenn sie ein Haus malen. Aufgrund der hohen Witterungsbeständigkeit wird diese Dachform gerne an regnerischen und stürmischen Orten eingesetzt. Während hier ein steiler Neigungsgrad hilft, Regenwasser abfliessen zu lassen, kommen in schneereichen Gegenden Satteldächer mit einer flachen Neigung zum Einsatz. Denn diese können Schnee besser auffangen und unkontrollierten Dachlawinen vorbeugen.
Der Aufbau eines Satteldaches ist vergleichsweise einfach: zwei geneigte Dachflächen auf der Traufenseite treffen am Dachfirst – der höchsten waagerechten Kante des Daches – aufeinander.
Die Dachkonstruktion eines Satteldaches erfolgt entweder als Sparrendach oder als Pfettendach. Während ein Sparrendach aus vertikalen Dachträgern besteht, ist ein Pfettendach durch waagerechte Träger, die dem Dach zusätzliche Stabilität geben, gekennzeichnet.
Besonderheiten, Unterschiede und Gestaltungsmöglichkeiten
Einen ähnlichen Aufbau wie das Satteldach hat das Walmdach, welches jedoch im Vergleich zum Satteldach auf allen vier Seiten eine geneigte Dachfläche hat. Das Krüppelwalmdach stellt eine Sonderform des Walmdaches dar, wobei die Giebelflächen verkürzt und damit kleiner als die restlichen Dachflächen sind.
Beide Dachformen haben allerdings mehr Raum mit Dachschrägen im Dachgeschoss als das Satteldach. Überlegen Sie also, welchen Zweck Ihr Dachgeschoss erfüllen soll – Schlafzimmer, Arbeitszimmer unter der Dachschräge oder lediglich zusätzliche Abstellfläche?
Weiterhin bieten sich für Ihr Satteldach unterschiedliche Variationsmöglichkeiten an, beispielsweise bei der Länge des Dachüberstandes, dem Eindeckungsmaterial sowie dem Neigungsgrad. Je nach Neigungsgrad werden Satteldächer wie folgt bezeichnet:
- Neigung von 10° bis 30°: Flachsatteldach
- Neigung von 45°: Winkeldach, neudeutsches Dach
- Neigung von exakt 60° und geformt wie ein gleichseitiges Dreieck: altfränkisches oder altfranzösisches Dach
- Neigung ab 62°: altdeutsches oder gotisches Satteldach
Eine verlängerte Dachfläche kann zeitgleich als Überdachung für Ihre Terrasse oder Ihren Carport dienen. Dafür eignet sich eine asymmetrische Bauweise des Dachstuhls, indem der Dachfirst auf eine Hausseite versetzt wird.
Die Vor- und Nachteile eines Giebeldaches
Wie andere Dachformen auch, bringt ein Giebeldach unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Hier sollten Sie gründlich und individuell abwägen, ob diese Dachform passend für Ihr Eigenheim sein könnte.
Das Satteldach bringt eine grosse Zahl an Vorteilen mit. Die Konstruktion ist vergleichsweise einfach und damit einhergehend sind die Kosten vergleichsweise niedrig. Zudem überzeugen Satteldächer mit einer hohen Witterungsbeständigkeit, da Wind hier wenig Angriffsfläche hat und Regenwasser gut abfliesst.
Im Vergleich dazu muss man sich bei einem Flachdach deutlich mehr Gedanken um die Abflussmöglichkeiten von Regenwasser machen. Weiterhin bietet ein Satteldach zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten und kann auf Wunsch umweltfreundlich mit Naturmaterialien gedeckt werden. Auch der Aufbau einer Photovoltaikanlage ist denkbar.
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Doch ein Giebeldach bringt auch Herausforderungen mit sich. Sofern Sie für Ihr Satteldach nicht einen sehr steilen Winkel wählen, geht Wohnraum verloren, die Einrichtung mit hohen Möbelstücken ist in oberen Stockwerken nicht mehr uneingeschränkt möglich.
Um genügend Tageslicht ins Haus einfallen zu lassen, können Sie dafür auf grosszügige Giebel- oder Dachfenster zurückgreifen und eine besondere Raumatmosphäre schaffen. VELUX bietet Ihnen viele Möglichkeiten, z. B. mit grossen Dachfenstern oder Sun-Tunnels, für mehr Lichteinfall im Dachgeschoss zu sorgen.
Auch der Einbau von Gauben ist eine patente Option, ausreichend Beleuchtung im Dachgeschoss zu garantieren.
Durch den Neigungsgrad des Satteldaches ist diese Dachkonstruktion äusserst witterungsbeständig. Auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage ist denkbar.
So viel Budget sollten Sie für ein Satteldach einplanen
Prinzipiell ist der Bau eines Satteldaches gegenüber anderen Dachformen, beispielsweise dem Mansarddach, kostengünstig. Wie hoch die Kosten schlussendlich ausfallen, hängt von der gewählten Dachkonstruktion und der Dacheindeckung ab sowie von eventuellen Sonderwünschen.
Die folgende Tabelle repräsentiert die durchschnittlichen Kosten eines Satteldaches ohne Sonderausstattung.
Bei einer Dachfläche von 180 Quadratmetern sollten Sie nach dieser Beispielrechnung also ein Budget von etwa 24.300 bis 50.400 CHF einkalkulieren. Hinzu kommen Kosten für Dachfenster und gegebenenfalls für den Einsatz von Handwerkern. Unser Dachfenster-Konfigurator sowie unsere Handwerker-Umkreissuche helfen Ihnen bei der Planung.
Beim Material ist die Preisspanne recht gross. Während Sie bei Zinndächern mit einem Quadratmeterpreis von 10-13 CHF/m2 rechnen können, beginnen Schieferdächer bei etwa CHF 60 pro Quadratmeter. Die Materialkosten für dreilagig verlegte Holzschindel liegen durchschnittlich bei CHF 50 pro Quadratmeter.
Welche Eindeckung sich für ein Satteldach eignet, hängt wiederum von dessen Neigung ab. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Architekten oder Bauingenieur beraten.
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