Was Sie bei einer Flachdachsanierung beachten sollten

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Junger Handwerker in Arbeitskleidung während einer Flachdachsanierung | VELUX Magazin

Flachdächer sind aufgrund ihrer Bauweise besonders schadensanfällig. Hausbesitzer neigen häufig dazu oberflächlich zu reparieren, statt einmalig eine umfangreiche Sanierung des Flachdachs durchzuführen. Hier geben wir Ihnen Auskunft darüber, ab wann eine Flachdachsanierung für Sie notwendig und kosteneffizienter wird. Erhalten Sie einen Überblick über die Massnahmen von der Dichtung bis zur Dämmung.

Typische Schäden am Flachdach

Regen, Wind und Schnee sind für die flache Neigung von maximal 10 Prozent eine schwere Belastung. Viele Flachdächer sind ausserdem begehbar, was dazu führt, dass die Materialien schneller abgenutzt werden. Hinzu kommt, dass in manchen Fällen schon beim Neubau Planungs- und Konstruktionsfehler unterlaufen können. Die Folge sind eine ungenügende Entwässerung oder Undichtigkeiten, die schwer ausfindig zu machen sind. Beachten Sie bei allen Fällen: In der Regel sollte die Arbeiten der Flachdachsanierung ein professioneller Handwerker durchführen.

Statt ausbessern: Notwendigkeit der Flachdachsanierung

Entdecken Sie bei einer Dachwartung Risse, Bläschen, abgelöste Klebenähte oder Pfützen und Schlammkrusten, besteht Handlungsbedarf. Eine umfangreiche Flachdachsanierung kann dabei günstiger sein als viele einzelne Schäden zu beheben und spart unter Umständen eine Menge Arbeit. Gleichzeitig bietet es sich an auch die Dämmung auszutauschen. Die Sanierung eines Flachdaches erhöht somit gerade bei älteren Häusern die Energieeffizienz und spart langfristig Kosten.

Auch wenn Sie planen Flachdach-Fenster oder Lichtkuppeln einzubauen, ist eine vollständige Sanierung notwendig. Die Fenster müssen nämlich nahtlos in die Dämmung integriert werden, um Effizienzverluste zu vermeiden.




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Massnahmen bei einer Flachdachsanierung

Abdichtungen

Die Flachdach-Abdichtung schützt das Dach vor eindringender Feuchtigkeit. Für die Abdichtung stehen verschiedene Materialien zur Verfügung:

  • Bitumen: Durch ihr geringes Gewicht und die Elastizität des Materials sind Bitumenbahnen einfach zu verlegen. Sie können zudem heiss oder kalt verklebt werden. Insbesondere bei niedrigen Temperaturen sind Bitumen eine gute Wahl. Sie weisen eine hohe Resistenz gegenüber Witterungsbedingungen auf.
  • Flüssigbitumen: Neben festen Bitumenbahnen können Sie auch mit Flüssigbitumen arbeiten. Hier entstehen keine Nahtstellen, die potenziell aufgehen könnten.
  • Kunststoff: Die günstigste Variante ist die Abdichtung mit Kunststoff. Die Technik ist dabei identisch zur Verlegung mit Bitumenbahnen. Bei einer Kunststoffabdichtung wird häufig mit flüssigem Material gearbeitet, weil es leichter handhabbar ist und sich potenzielle Schäden leicht beheben lassen. Allerdings besteht hier auch der Nachteil einer möglichen Materialschrumpfung, die wiederrum behoben werden muss.
  • EPDM: Die Abkürzung steht für Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk der M-Gruppe. Das Material eignet sich für besonders hochwertige Flachdachabdichtungen. EPDM-Folie wird als vorgefertigte Planen angeboten sowie als Bahnen und ist in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Der Vorteil ist, dass ein ganzes Flachdach mit einer auf Passform zugeschnittenen Plane innerhalb eines Arbeitstages abgedichtet werden kann.

Die Sanierung eines Flachdaches kann vor allem bei älteren Häusern die Energieeffizienz erhöhen, sodass Sie langfristig wertvolle Kosten sparen.

Entwässerung

Ein Flachdach benötigt ein Entwässerungssystem, damit Regenwasser ablaufen kann. Entwässerungssysteme werden meistens innenliegend montiert. Bei einer innenliegenden Montage sind von aussen keine Rohre sichtbar. Es gibt zwei verschiedene Entwässerungssysteme:

  1. Freigefälle-Entwässerung: Hierbei wird Regenwasser durch sogenannte Fallleitungen abgeleitet. Diese führen in eine Grundleitung. Das Freigefälle-System kommt bei begehbaren Flachdächern und Flachdach-Terrassen zum Einsatz, weil die Fallleitungen dann nicht so schnell verstopfen. Außerdem ist die Ablaufleistung sehr gut. Allerdings ist der Platzbedarf wegen des nötigen Gefälles recht hoch.
  2. Druckstromentwässerung: Hierbei werden die Leitungen ohne Gefälle montiert. Hier sorgt Unterdruck dafür, dass das Wasser in eine horizontale Grundleitung fliesst. Die Entwässerung über vorgefüllte Rohrleitungen ist platzsparend. Für begehbare Dachflächen ist sie aber zu empfindlich.

Flachdachdämmung

Bei der Dachsanierung eines Flachdaches ist die Dachdämmung besonders wichtig, da das Dach von der obersten Geschossdecke getragen wird. Ohne adäquate Flachdachdämmung ist dieses Geschoss sonst starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Beim Steildach gibt es hingegen noch einen Puffer. Abhängig vom Flachdach-Aufbau gibt es verschiedene Techniken, um das Dach fachgerecht zu dämmen:

  1. Das belüftete Kaltdach hat zwischen Dämmstoff und Abdichtung einen Zwischenraum. Durch diese Bauweise entsteht eine Belüftung, die sommerliche Wärme ableiten kann.
  2. Das Warmdach hat keine Zwischenräume. Stattdessen ist eine Dampfsperre aufgebracht, die verhindern soll, dass Feuchtigkeit in das Haus eindringt. Im Gegensatz zum Kaltdach ist ein Warmdach belastbarer und kann auch begangen werden.
  3. Das Umkehrdach ist von den verwendeten Materialien her identisch zum Warmdach, allerdings ist die Reihenfolge des Dachaufbaus vertauscht. Beim Umkehrdach liegen Dampfsperre und Abdichtung unter der Wärmedämmung. Gegen mechanische Beschädigungen wird ein Filtervlies und eine Auflast aus Kies aufgelegt.


Lesen Sie hier weitere Informationen rund um das Thema Dachsanierung!Dachsanierung

Dauer der Sanierung

Kleinere Reparaturen erledigt ein Dachdeckerbetrieb innerhalb eines Tages. Wenn Sie die Dacheindeckung ersetzen wollen, die Dämmung aber erhalten wollen, müssen Sie mit mehreren Tagen rechnen. Möchten Sie das ganze Flachdach sanieren und auch Dämmung und Entwässerungssystem erneuern, müssen Sie zwischen einer und drei Wochen einplanen.
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